Natur, Landschaft, Flora und Fauna wurden von Professor Dr. Martin Kraft von der MIO Marburg einer Bewertung unterzogen. Nach vielen Besuchen des Gebietes zwischen der Breite, dem Kainsberg und dem Himmelsberg zog er folgendes Fazit:
Die Kulturlandschaft um Nieder- und Oberasphe zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt unterschiedlicher Habitatkomplexe aus. Neben herrlichen Mischwäldern mit uralten Bäumen finden sich viele reichhaltig strukturierte Feldgehölze, Hecken und extensiv genutzte Streuobstwiesen. Auffällig ist das viele Totholz, das man in Wäldern und Feldgehölzen findet, was wohl einzigartig für unseren Landkreis ist! Zudem finden sich blumenreiche Wiesen, Viehweiden und sehr viele eher extensiv genutzte Äcker. Sehr bemerkenswert sind die zahlreichen Blühflächen, die von Landwirten und Jägern eingerichtet wurden und quasi im ganzen Gebiet zu finden sind.
Die Asphe schlängelt sich durch ein feuchtes Tälchen, in dem es von Blauflügeligen Prachtlibellen und Schmetterlingen nur so wimmelt. In den umgebenden Wäldern und Feldgehölzen brüten u.a. Wespenbussard, Rot- und Schwarzmilan, Mäusebussard, Habicht, Sperber, Baumfalke, Waldschnepfe, Uhu, Waldohreule, Raufußkauz, Kuckuck, Hohltaube, alle Spechtarten, Dohle, Pirol, Gartenrotschwanz, Nachtigall, Trauer- und Grauschnäpper und viele andere Singvögel. Auffallend ist die enorm hohe Brutdichte des seltenen Neuntöters, aber auch der extrem seltene Raubwürger brütet noch an wenigen Stellen. Im offenen Feld finden sich viele Rebhühner, Wachteln, Feldlerchen, Goldammern, aber auch einige Braun- und Schwarzkehchen. Mit den Rotmilan-, Feldlerche- und Neuntöter-Dichtezentren erreicht das gesamte Gebiet eine sehr hohe ornithologisch-ökologische Wertigkeit, aber auf den Blühflächen finden sich auch noch viele Feldhasen und unzählige Insekten, darunter viele seltene Schmetterlingsarten.
Die abwechslungsreiche, weite und hügelige Offenlandschaft lockt zur Zugzeit große Mengen von Rastvögeln an, darunter auch Arten wie Schwarz- und Weißstorch, Korn-, Wiesen- und Rohrweihe, Rotfußfalke, Kranich, Kiebitz, Gold- und Mornellregenpfeifer, Großer Brachvogel, Heidelerche, Steinschmätzer, Baum- und Brachpieper, Thunbergschafstelze, Schneeammer und Ortolan!
Prof. Dr. Martin Kraft
Marburger Institut für Ornithologie und Ökologie (MIO) e.V. freie privatrechtliche Vereinigung