(lokale) Argumente gegen den Bau des Windparks

Gesundheit

Unstrittig ist die Emission von Schall beim Betrieb von Windkraftanlagen. Ob der Schall im hörbaren Bereich liegt, oder es sich um Infraschall handelt, spielt in erster Linie keine Rolle.

Der hörbare Schall ist von jedermann direkt wahrnehmbar, für den einem mehr oder weniger belastend. Dazu kommt, dass die Windkraftanlagen je nach Typ und Standort unterschiedliche Geräusch-Kulissen haben. Da sich die geplanten Anlagen-Typen noch nicht im produktiven Betrieb befinden, kann man zurzeit keine objektiven Aussagen über die Geräuschbelastung treffen.
Betroffene Anwohner in der Nähe von produktiven Windparks klagen hingegen häufig über die Wind- und Betriebsgeräusche der Windkraftanlagen. Besonders auffällig ist dabei das Geräusch der Flügel, wenn sie den Mast passieren (flapp-flapp-flapp…). Andere Betroffene berichten von ständigem Brummen, vergleichbar mit dem Geräusch eines Kühlschranks.

Beim Infraschall ist eine Differenzierung  angebracht. Nicht jeder reagiert gleich stark auf z.B. Schwankungen des Wetters oder der Mondphasen (Vollmond). Daher kann auch keine pauschale Aussage getroffen werden, ob die gesamte Bevölkerung im Umkreis des Windparks unter den permanent auftretenden Infraschall-Wellen leiden wird oder nicht. Ein Teil der Anwohner wird dennoch eine Beeinträchtigung spüren.
Sie ist am ehesten vergleichbar mit der körperlichen Belastung bei Fön in der Alpen-Region. Auch hier sind u.a. Infraschall-Wellen für das negative Wohlbefinden verantwortlich. Etwa 10-30% der Bevölkerung sind dafür anfällig und leiden bei Fön-Lage erheblich. Eine ähnliche Quote ist bei den geplanten Windkraftanlagen zu erwarten.

Aber: im Vergleich zu den Alpen herrscht hier immer „Fön“, wenn Wind weht! Nicht nur an einigen Tagen im Jahr!

Wasserversorgung

Die Ortsteile Wollmar, Oberasphe und Niederasphe werden mit Trinkwasser aus dem „Hochbehälter Niederasphe“ versorgt. Dieser Hochbehälter liegt in unmittelbarer Nähe einer der geplanten Windkraftanlagen. Es besteht die Sorge, dass die Sicherheit des Trinkwassers bei einer Havarie der benachbarten Windkraftanlage gefährdet ist. Die Gefahr geht vordringlich durch die große Menge an Schmier- und Hydraulikflüssigkeit aus, die für den Betrieb der Windkraftanlagen notwendig sind.

Unklar ist die Sicherstellung des Brandschutzes. Wie sehen die Maßnahmen aus, wenn wirklich einmal eine Windkraftanlage in Brand gerät, und das in unmittelbarer Nähe des Hochbehälters? Diese Fragen sind weiterhin unbeantwortet. Löschmaßnahmen in 160m Höhe sind eher nicht zu erwarten.

Erdgas-Fernleitung

Durch das Gebiet des geplanten Windparks verläuft eine Erdgas-Fernleitung. Bei den Bauarbeiten sind große Erschütterungen zu erwarten. Wie wirken diese sich auf die Fernleitung aus? Können dadurch Risse in der Fernleitung auftreten? Welche Gefahren gingen von austretendem Gas aus?

Abstandsunterschreitung

Nach der Gesetzeslage in Hessen beträgt der Mindestabstand zur Wohnbebauung (Kernort, keine Aussiedlerhöfe) 1.000m. Dieser Abstand gilt für alle Typen von Windkraftanlagen, unabhängig von deren Gesamthöhe.
In den vergangenen Jahren sind die Windkraftanlagen immer höher geworden. Die pauschale Festlegung des Mindestabstands auf 1.000m ist durch diese Entwicklung nicht mehr nachvollziehbar. Der Mindestabstand muss sich nach der Höhe und der Leistung der Windkraftanlagen richten. Höhere und Leistungsstärkere Anlagen bedingen einen größeren Mindestabstand zu den nächst gelegenen Wohngebäuden!

Naturschutz

Die Windvorrangfläche „Hochbehälter Niederasphe“ ist eine Naturlandschaft zwischen dem Burgwald und en Ausläufern des Rothaargebirges. Sie zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt an Habitaten aus. Neben Mischwäldern, uralten Bäumen, Blüh- und Streuobstwiesen sind auch Feldgehölze und Heckenstreifen zu finden. Dadurch sind dort viele Vogelarten zu finden, beispielsweise Feldlerche, Rebhühner, Spechte, Neuntöter, Rotmilan, Falken-Arten und viele weitere. Das gesamte Gebiet wird als ornithologisch-ökologisch sehr wertvoll bewertet.

Ebenso sind Feldhasen, Rehwild sowie eine Vielzahl von Insekten zu finden. Weiterhin lockt die hügelige Offenlandschaft zur Zugzeit große Mengen an Rastvögeln an.

Durch den Betrieb des Windpark Niederasphe ist eine Zerstückelung der Natur in diesem Gebiet durch Fundamentflächen, Kranplätzen und Wegen  zu erwarten. Die hier ansässigen Tierarten (Vögel, Insekten, Fledermäuse u.a.) könnten vertrieben werden oder gar den Rotoren der Windenergieanlagen zum Opfer fallen.

Gemeinwohl und Lebensqualität

Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von bis zu 250m haben einen Einfluss auf das Gemeinwohl der Bevölkerung. Allein der drückende optische Eindruck von den hohen technischen Anlagen direkt über den Dächern der fünf Ortsteile der Gemeinde Münchhausen übt schon eine Belastung aus.
Die drehenden Rotoren allein können schon als störend wahrgenommen werden oder gar beklemmend wirken. Hinzu kommt der Schattenschlag, der je nach Jahreszeit täglich voraussichtlich bis zu 15 Minuten je betroffenem Wohnhaus andauern kann. Besonders beeinträchtigt sind hier möglicherweise die Ortschaften Münchhausen, Wollmar und Oberasphe.

Zudem kommt die Befeuerung auf den Windkraftanlagen (rhythmisch blinkende Warnleuchten). Sie sind als ständig blinkende Objekte sichtbar, tagsüber weiß blinkend, nachts in rot. Möglich wäre auch eine Aktivierung der Blinkleuchten nur bei Annäherung eines Flugzeugs. Das wurde aber bedeuten, dass die Anlagen mit Radargeräten ausgestattet sind – eine zusätzliche Belastung der Bevölkerung mit Radiowellen wäre die Folge. Welche dieser beiden Varianten geplant ist, wurde bisher nicht offengelegt!

Diese Punkte sowie die mögliche Beeinträchtigung der Gesundheit führen zu einer deutlichen Reduzierung der Lebensqualität in Nachbarschaft des Windparks.

Beitrag zur Energiewende

Für die Energiewende werden Kraftwerke benötigt, die die Energie bereitstellen können, wenn diese benötigt wird!
Mit der Windenergie ist dies nicht zu schaffen, weil

eine Windkraftanlage nur dann Energie liefert, wenn der Wind weht!
Daraus folgt:

kein Wind = kein Strom !

Was wiederum zur Folge hat, dass ständig eine Reserve von konventionellen Kraftwerken (Kohle, Gas, etc.) auf Standby laufen, um bei Schwankungen oder dem Wegfall des „Windstroms“ bei Flaute einzuspringen. Es ist eine Maßnahme, um die Netzstabilität zu gewährleisten.
Wenn die Kraftwerke in Standby laufen, verbrauchen sie Energie! Diese wird aber nicht genutzt, weil die regenerativen Energien (Wind, Sonne, Wasserkraft, …) bevorzugt werden.
Reicht auch diese Reserve nicht aus, wird Strom aus dem europäischen Verbundnetz bezogen. Dabei wird wieder Strom aus erneuerbaren Energien bevorzugt (aber wer kann das prüfen, ob nur Strom aus erneuerbaren Energien geliefert wird?).

eine Windkraftanlage auch Energie liefert, wenn keiner sie benötigt.
Eine Speicherung von elektrischer Energie (Strom) in großem Umfang ist bisher technisch noch nicht möglich, schon gar nicht als elektrische Energie.
Was passiert dann mit dem überschüssigen Strom? Er wird in das europäische Verbundnetz geleitet, wofür manchmal auch bezahlt werden muss (ja, richtig gelesen: es kann vorkommen, dass Geld gezahlt werden muss, damit die Nachbarländern den überschüssigen Strom abnehmen).

Strom dadurch irgendwann unbezahlbar wird.
Durch die EEG-Umlage wird u.a. der Windstrom quasi subventioniert. Windstrom ist deutlich teurer herzustellen als Strom aus konventionellen Kraftwerken. Daher bekommt der Betreiber eines Windparks die Differenz als Umlage, um den Strom an der Börse verkaufen zu können. Und wo kommt das Geld für diese Umlage her? Na dann schaut mal auf Eure Stromrechnung, darauf wird sie ausgewiesen. Natürlich zahlt wieder der Bürger diese Umlage!

… die Liste liese sich beliebig fortsetzen. Bitte bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Dabei ist auch die Tabelle auf folgender Seite hilfreich (externer Link): http://www.bi-wind-wahn.de/Windkraft-Fakten.pdf
Darin werden sowohl Gegenargumente, als auch Gründe für den Ausbau der Windenergie genannt und gegenübergestellt.

Ganz egal wie sie sich zur Windenergie positionieren – wichtig ist, dass Sie sich Ihre eigene Meinung bilden und nicht einfach nur den durchaus üblichen „Stammtisch“-Floskeln ungeprüft folgen …

Noch ein Hinweis am Rande:
der Bau oder „Nicht“-Bau des Windparks Niederasphe verhindert
NICHT die Abschaltung der Kernkraftwerke. Der Ausstieg aus der Kernenergie zum Ende 2022 wurde von der Bundesregierung beschlossen. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Bau von Windkraftanlagen besteht NICHT!

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